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Der guten Seele zum Achtzigsten

  • Beitrags-Kategorie:Historisch
  • Lesedauer:3 min Lesezeit

Heute, am 2. April 2023 wäre Gitta Müller 80 Jahre alt geworden. Gitta wer? Diese Frage können sicher nur die stellen, welche in den 90ern und 2000ern nichts mit Dynamo am Hut hatten oder einfach noch nicht alt genug waren, um Dynamo in diesen spannenden, wechselvollen Jahren zu erleben. Diese Zeit hat viele Fans geprägt und eine Generation von aktiven Fans hervorgebracht, welche bis heute den Verein mitgestalten und denen offensichtlich auch das Überleben des Vereins in den turbulenten Jahren zu verdanken ist. Eine, wenn nicht gar die Konstante schlechthin in dieser Zeit war Gitta – die „Chefsekretärin“.

Multitalent, menschlich, witzig, direkt und für jeden erreichbar. Im Verein eingestellt noch unter Rolf-Jürgen Otto ordnete sie nach dem Zwangsabstieg 1994 die Abläufe in der Geschäftsstelle und hielt quasi den Laden zusammen. Wie niemand anders hat sie Funktionäre, Trainer (14 in 12 Jahren!) und mehr als 200 Spieler kommen und gehen sehen und war für alle zu jeder Zeit Ansprechpartnerin im Organisatorischen wie Persönlichen. Ob Dieter Riedel, Jochen Rudi als Präsidenten oder Volkmar Köster als Geschäftsführer, ohne Gitta und ihre ordnende Hand sowie ihren Mut, auch gegenüber dem Chef mal ein Veto einzulegen, wäre dieser Verein unweigerlich gegen die Wand gefahren worden. Das „Mädchen für alles“ war auch für jeden von uns, die wir sie alle schätzten und liebten, immer eine erfrischende Gesprächspartnerin. Sei es beim Wiederaufbau des Merchandising, bei der Stadioninitative Pro RHS, Mitgliedergewinnung, Fanbetreuung, Wahrnehmung der Mitgliederrechte wie Protokolleinsicht, Terminfindung bei den Geschäftsführern – ohne ihre Hilfe, ihre Umsicht wäre vieles ungleich schwerer gewesen. Sie konnte Türen öffnen, Gemüter beruhigen und in schweren Zeiten aufbauend sein.

Auch nach ihrem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben im Mai 2005 war sie weiterhin präsent und mischte auch bei vielen Aktionen kräftig mit. Und sei es als Losfee bei der Aktion FDGB Pokal (Für Dynamo Gemeinsam Bluten).

Gitta verstarb leider viel zu früh am 30.9.2017 – viele Fans, Spieler und Funktionäre erwiesen ihr die letzte Ehre. Sie steht für eine Einzigartigkeit und Menschlichkeit wie niemand anders in diesem Verein. Allein die Erinnerung an sie und unzählige Episoden hilft, Kraft zu schöpfen, zu reflektieren und uns zu erinnern, wer wir sind und warum wir dies für unseren Verein tun.

(Bildquelle: Screenshot Youtube Video Auslosung FDGB Pokal 2014 – Dynamo TV)