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In Sachen Verein gegen Präsident

Wolf-Rüdiger Ziegenbalg, Rolf-Jürgen Otto, Dieter Riedel, Dr. Endrik Wilhelm, André Lorentschk, Jochen Rudi, Hauke Hensel, Andreas Ritter, Holger Scholze. Diese Namen vereint, daß sie alle Präsidenten unseres Vereins waren. Einige davon brachten viel Unheil über unseren Verein und selbigen mehrmals an den Rand der Insolvenz und in jahrelange Abhängigkeiten. Nach Endrik Wilhelm wurde die Satzung und Vereinsstruktur aufgrund der schmerzvollen Erfahrungen mit solch einer Allmacht komplett umgestaltet, die Entscheidungsmacht des Präsidiums beschnitten und der Präsident hat neben dem Moderieren und repräsentativen Aufgaben auch diejenige, die Einhaltung der Vereinssatzung zu überwachen. Dies schreibt die Vereinssatzung so vor. Er hat mit seinen beiden Vizepräsidenten vielfältige Aufgaben. Eine davon ist, zu schauen, dass im Verein die Bestimmungen der Satzung Grundlage jeden Handelns sind. Und sie repräsentieren den Verein. Soweit die Theorie.

Unser derzeitiger Präsident interpretiert dies leider so, dass er repräsentiert und dies oftmals auch nur dort, wo Kamera und prominente Gäste anwesend sind. Seine beiden Vizepräsidenten wachen über die Satzung und erledigen den „Rest“. Prioritäten im Stil von sogenanntem Cherrypicking oder umgangssprachlich Rosinenpickerei. Soweit, so gut, so unsolidarisch. So ist es auch mit diesem Selbstverständnis nicht verwunderlich, dass unser aktueller Präsident selbst regelmäßig mit der Satzung in Konflikt gerät, wenn man eine Herangehensweise hat, welche den Verein und seine Insignien als „Verfügungsmasse“ und Präsentationsbühne für privates Ego und Karriereuntermalung betrachtet. Ob durch wiederholte private Inanspruchnahme von Vereinseinrichtungen, zu Werbezwecken eigener Geschäftstätigkeit, Verstöße gegen den Dresscode oder private Zusagen von Ehrungen, bevor die eigenen Präsidiumskollegen oder gar die Mitgliedschaft dazu befragt wurde. In den Rechenschaftsberichten des Ehrenrates kommen diese Gebaren seit seinem Amtsantritt regelmäßig vor und werden entsprechend bemängelt und gerügt. Hinzu kommen von Mitgliedern und Gremien angestrengte Verfahren*, welche dem Zweck dienten, diesem Treiben Einhalt zu gebieten und den Präsidenten an die Einhaltung der vereinsgültigen Regularien und die eigentlichen Aufgaben einer Päsidentschaft zu erinnern. Selbstreflektion: Fehlanzeige!
Im Verein macht man sich so kaum Freunde, aber durch offenkundig intensive Kontakte als Medienprofi, der er wohl unbestritten ist, gepaart mit Smartheit und Eloquenz, bekommt man von Teilen der Presse jedoch Bestätigung und Schulterklopfen. Besonders von „Haltungsjournalisten“, welche mit der Vereinsdemokratie und den Vereinsstrukturen bei Dynamo seit jeher Probleme haben. Diese bekommen dies alljährlich quittiert, mit dem Ausschluss aus der Mitgliederversammlung. Zumal einige von ihnen sogar Mitglied bei Dynamo sind und die Dinge anschieben könnten, welche sie kritisieren. Selbstreflektion: Fehlanzeige!

Und natürlich ist neben den „Mitgliedern, welche seit Jahren den Verein regieren und blockieren“ der Ehrenrat des Vereins an allem schuld! Der Überbringer schlechter Nachrichten ist bekanntlich seit biblischen Zeiten (Jeremia 15,10.15-21) unbeliebt. Und so spielt es auch keine Rolle, ob man es in der öffentlich Darstellung mit der Wahrheit nicht immer so genau nimmt. Bei den über Jahren hinweg aufgebauten Klischees gegen die direkte Vereinsdemokratie, kann man sich als von der „nörgelnden“, aktiven Mitgliedschaft gehetzt und verfolgt gut als Opfer von Kampagnen inszenieren.

Nein es ist nicht schön, wenn man vom Ehrenrat regelmäßig bestätigt bekommt, dass man Fehler macht. Und wie im Fall Aust/Rönsch auch dem Ansehen des Vereines öffentlich schadet. Vielleicht sollte man aber nach dem dritten und vierten verlorenen Ehrenratsverfahren nachdenklich werden und in sich gehen? Liegen all die Antragsteller und der komplette Ehrenrat wirklich immer falsch und man selbst immer richtig? Warum hilft auch der Staranwalt nicht, den man, bis vor kurzem noch vom Verein bezahlt, im Gegensatz zu all den anderen Verfahrensbeteiligten jedes Mal gegen das ehrenamtliche Gremium Ehrenrat aufbietet? Dieser Präsident ist unfähig und unwillens, direkt mit seinen Kritikern und mit den Gremienvertretern des Vereins zu kommunizieren und wie jedes andere Mitglied auch, persönlich zu argumentieren und sein Tun zu verteidigen. Nichts wäre einfacher, auf diesem Wege, Ungereimtheiten aus dem Weg zu räumen, Kompromisse zu schließen, ohne daß diese Thematik Pressevertreter unnötigerweise an die Öffentlichkeit zerren und somit versuchen, Dynamo im schlechten Licht und in ihrem mühsam aufgebauten Klischee eines Skandalvereins dastehen zu lassen. Dynamoskandale waren noch immer für jeden Journalisten verkaufsträchtige Themen.

Wenn man also die letzten Präsidentenjahre Revue passieren lässt: Die Jubel- und Hochglanzfotos zu Festlichkeiten, regionalen Ereignissen, caritativen Aktivitäten des Vereins zieren den Präsidenten als Repräsentanten des Vereins, die Arbeit, welche dahintersteckt, haben jedoch andere getan. Vor allem seine beiden Stellvertreter und die Mitarbeiter des Vereins, welche er auch schon mit Alleingängen als Gremium in Kollektivhaftung in Verfahren verwickelte.

Der Ehrenrat hatte im Frühjahr nach Abschluß eines Verfahrens um private nicht genehmigte Nutzung von Vereinseinrichtungen, eine erneute Sanktion gegen den Präsidenten verhangen und ein in der Satzung als Disziplinarmittel vorgesehenes weiteres Bußgeld ausgesprochen. In der Summe all seiner Verfehlungen ein moderates Sanktionsmaß. Dieses Bußgeld wurde bisher nicht bezahlt, sodaß der Ehrenrat zu weiteren Maßnahmen greifen mußte. Die mildeste mögliche Maßnahme war das Aussetzen der Mitgliedsrechte, wie es bei jedem beitragssäumigen Vereinsmitglied der Fall wäre. Amtsenthebung oder Vereinsausschluß auf Zeit und Dauer hätten unsere Regularien aber ebenso hergegeben, dieses scharfe Schwert hat der Ehrenrat nicht gezogen. Durch seine öffentliche fälschliche Darstellung ist nun der Punkt erreicht, welches ein Verfahren u.a. wegen Vereinsschädigung die letzten Register vereinsinterner Maßnahmen in Reichweite bringen könnte, die da heißen: Amtsenthebung oder Abwahl durch die Mitglieder. Selbige hatten Holger Scholze erst im letzten Herbst mit dem schlechtesten Wahlergebnis aller gewählten Gremienmitglieder im Präsidium bestätigt. Auch dank mangelnder Konkurrenz, welche er möglicherweise in persona z.B. von Hartmut Schade im Vorfeld so beeinflußte, daß diese ihre Kandidaturen zurückzogen … Ein Rückzug von Scholze hingegen wäre aktuell das Beste, was er für Dynamo noch tun kann, aber dazu fehlt ihm offensichtlich die Fähigkeit zur ehrlichen Selbstreflektion.

*Die Liste der mittlerweile 10 gegen Holger Scholze als Präsident bzw. Teil des Präsidiums geführten Ehrenratsverfahren, welche mit sich steigernden Sanktionen abgeschlossen oder eingestellt wurden, beginnt mit dem ersten Verfahren 2021 und endete vorerst mit dem letzten Verfahren des vergangenen Jahres.