Was reimt sich auf Danke? Christoph Franke!
Der Mann, dem wir sportlich und menschlich in unserem Verein unwahrscheinlich viel zu verdanken haben, wird heute 80 Jahre alt. Christoph Franke – unser Trainer vom 1. Juli 2001 bis zum 15. Dezember 2005. Damit hält er nicht nur den Rekord der längsten „Amtszeit“ auf dem Trainerstuhl bei Dynamo Dresden seit 1990 sondern ist mit 2 Aufstiegen und einem Sachsenpokalsieg auch der erfolgreichste Nachwendetrainer bei Dynamo.
Das sind aber nur die sportlichen Kriterien, mindestens genauso wichtig sind und waren seine herausragenden persönlichen Qualitäten als Freund und Mensch. Er hat für uns sportlich die Verantwortung übernommen in einer dunklen Zeit in den Niederungen des Mittelmaßes der Viertklassigkeit. Mit ihm kehrten durch Fleiß und harte Arbeit, Bodenständigkeit, Zusammenhalt und Erfolg zurück. Zum Ende seiner ersten Saison waren wir Oberligameister mit einer verlustpunktfreien Auswärtsbilanz und durften in der Relegation zur Regionalliga gegen die Bubis von Hertha zuhause und im alten Wohnzimmer des alten Erzfeindes BFC um den Aufstieg kämpfen. Dem 1:0 Heimsieg im Hinspiel zuhause folgte ein hart erkämpftes Remis im Sportforum Berlin und wir waren wieder drittklassig. Statt Braunsbedra, Hoyerswerda und Dresden Nord plötzlich nach Osnabrück, Essen, zu den Amateuren der Größen des Ruhrgebietes und gegen den Erzfeind in der Stadt. Wir etablierten uns in der Liga, der DSC stieg am Ende ab und wir waren auch sportlich wieder Dresdens Nummer 1. Mit dem Pokalsieg in Plauen (der dritte für Christoph Franke, den er später mit dem CFC noch einmal holte) gestaltete Dynamo auch seine zweite Saison unter Christoph Franke erfolgreich.
In seiner dritten Saison 2003/04 gelang dann der lang ersehnte Aufstieg in die 2. Bundesliga, in welcher Dynamo bis dahin noch nie spielte. Unvergessen das Siegtor von Ranislav Jovanivic im mit fast 40.000 Zuschauern (illegal) überfüllten Harbig-Stadion am vorletzten Spieltag und eine Woche später der Triumpfzug mit 10.000 Fans am Ort unserer größten Schmach der Vereinsgeschichte – der Grotenburg Kampfbahn in Krefeld-Uerdingen.
In der Folgesaison 2004/05 konnte sich Dynamo in der 2. Liga etablieren. Die Saison darauf begann verheißungsvoll. Nach einem berauschenden 2:1 Sieg mit 25.000 Dynamofans in der Allianz Arena München im Rücken, fanden wir uns am 4. Spieltag mit 9 Punkten auf dem Relegationsplatz zur 1. Bundesliga wieder. Nach dem 16. Spieltag, einer 5:1 Klatsche im Saarland und nur 13 Punkten auf dem Konto, standen wir vor Weihnachten 2005 auf einem Abstiegsplatz. Die Geschäftsführung sah keine Möglichkeit mehr, den unpopulären Schritt einer Trainerentlassung zu verhindern und beendete das bis dahin erfolgreiche Engagement von Chrstoph Franke. Auch sein Nachfolger konnte den Abstieg am Ende der Sasison nicht verhindern.
Die Ära Franke war nicht nur die erfolgreichste Zeit des Vereins in der Bundesrepublik, sondern prägte auch eine Generation von Fans, welche Dynamo in vielen Belangen bis heute gestaltet. Die kurz zuvor gegründeten Ultras Dynamo, die Stadioninitiative Pro RHS, Zukunft Dynamo, Dynamo 5000 oder das Fanprojekt stehen stellvertretend für die aktive Fanszene dieser Zeit. Christoph Franke hat diese Zeit maßgeblich durch Kompetenz, Bodenständigkeit sowie Menschlichkeit und den daraus resultierenden sportlichen Erfolg mitgeprägt. Auch dafür erhielt er einstimmig von den Dynamomitgliedern im Jahr 2020 die Ehrenmitgliedschaft unseres Vereins.
Dir lieber Christoph zum heutigen 80. Geburtstag von uns alles erdenklich Gute, noch einige schöne Jahre, viel Gesundheit und vitale Kaninchen sowie einen Riesendank für alles, was Du für uns und unseren Verein geleistet hast.