Derbybericht: Offensive Lichtblicke, defensive Sorgen
Das Derby bot eine Mischung aus starken Momenten, defensiven Schwächen und einigen Randnotizen, die abseits des Spielfelds für Diskussionen sorgten.
Zum Spiel
Aktuell können wir unser Heil nur in der Offensive suchen, denn defensiv bleibt es weiterhin problematisch. Jeder Gegenangriff sorgt für Unruhe, die Ordnung fehlt und es wird hektisch. Nach vorne fehlt es hingegen an Geradlinigkeit – zu oft werden Angriffe durch überflüssige Schnörkel ausgebremst. Dabei begann die Partie vielversprechend: Die ersten zehn Minuten waren stark, doch danach wurde es zunehmend zerfahrener. Erst wieder in den letzten 30 Minuten – und besonders in der Schlussphase – entwickelte sich ein packender Schlagabtausch mit echtem Derbycharakter.
Zur Abwehr
Trotz der Vielzahl an Abwehrspielern im Kader fehlt weiterhin eine verlässliche erste Garnitur. Es mangelt an Stabilität und Abstimmung, was sich immer wieder in unkontrollierten Defensivsituationen zeigt. Hier bleibt dringender Handlungsbedarf.
Beste Spieler
Daferner war trotz seines schwach geschossenen Elfmeters einer der auffälligsten Spieler. Lemmer und Menzel zeigten ebenfalls eine gute Leistung. Neuzugang Kother machte mit einem Tor und einer Vorlage direkt auf sich aufmerksam. Und Torhüter Schreiber verhinderte wieder mit wichtigen Paraden Schlimmeres.
Randerscheinungen
Der Rasen präsentierte sich trotz seiner kurzen Liegezeit bereits in schlechtem Zustand – ein Aspekt, der in Anbetracht der derzeitigen Wetterlage und hoffentlich guter Pflege unverständlich ist.
Wenig erfreulich war erneut das Verhalten der Polizei bei der Abreise. Die Sperrung der Einfahrt in den Wiener Tunnel sorgte für unnötige Umstände, zumal die Zufahrt über die Sidonienstraße dann doch möglich war. Ebenso unverständlich war die Vollsperrung der Straße stadtauswärts ab dem Kraftwerk Mitte – eine Maßnahme ohne erkennbaren Nutzen, die lediglich für vermeidbare Unruhe sorgte.
Ebenso unnötig war die erneut geschlossene Sektorentrennung zwischen dem K-Block und der Westtribüne. Der Durchgang – auch zur Fankneipe – war nicht möglich. Bleibt zu hoffen, daß sich diese Regelung noch einmal ändert, bevor die Fankneipe für wahrscheinlich längere Zeit geschlossen wird.
Positiv hervorzuheben ist, daß erstmals der Pufferblock zum Gästeblock auf das Mindestmaß reduziert wurde. Als Material für die Abtrennung könnte man sich – schließlich befinden wir uns im Verantwortungsbereich des DFB – vielleicht schwarz-rot-goldenes Abdeckmaterial der Trennzeile zur Freude der Gäste aus der Herbertstraße vorstellen. Oder eben in klassischem Schwarz-Gelb.
Der K-Block choreografierte die neueste Initiative der ostdeutschen Vereine in Richtung DFB zur Abschaffung der unwirksamen Vereinsstrafen. Machen wir uns nix vor, diese Lizenz zum Geld-Drucken wird der korrupte Verband nicht freiwillig abgeben.
Fazit
Trotz der defensiven Probleme und Randerscheinungen war es ein gelungener Fußballnachmittag. Und das Beste: In der Tabelle grüßen wir punktgleich mit dem Ersten vom zweiten Platz mit vier Punkten Abstand zum Relegationsplatz!

