Unbestritten hat die Kunst-, Kultur- und Sportstadt Dresden Dixie Dörner viel zu verdanken, dies sahen alle politischen Würdenträger in ihren Beileidsbekundungen zum Ableben dieses bewundernswerten Menschen so.
Dresden hatte in ihm immer einen hervorragenden Botschafter! Die Verbindung seiner sportlichen und menschlichen Qualitäten machte ihn nicht nur zum sportlichen Idol einer ganzen Generation, sondern auch zum Vorbild für viele Bürger Dresdens, weit über den Fußball hinaus.
Bereits am 04.05.2020 wurde folgerichtig eine Petition für eine Ehrenbürgerschaft eingereicht und von der Fraktion der „Freien Wähler“ der Landeshauptstadt und rund 1.000 Bürgern unterstützt. Von selbst kamen weder Oberbürgermeister noch die großen Fraktionen des Stadtrats auf diese Idee! Dixie selbst hat damals mehrfach öffentlich bekundet, dass er sich über dieses Ansinnen sehr freuen würde.
Im Juli 2020 erhielt der Petent allerdings die Information der Stadtverwaltung, dass man eine Entscheidung darüber vertagt („ruhend gestellt“) hat. Diese Information wiederholte sich bei regelmäßigen Nachfragen, zuletzt am 18.01.2022. Am 19.01.2022 verstarb Hans-Jürgen Dörner.
Nun ist die Sachlage noch komplizierter, denn laut städtischer Ehrensatzung soll diese Ehrung nur lebenden Personen zu Gute kommen. Aus dem Stadtrat heraus gab es die Idee, doch die Satzung dahingehend zu ändern, dass im Ausnahmefall auch davon abgewichen werden kann. Andere Städte wie Berlin (für Marlene Dietrich) oder Güstrow (Ernst Barlach) taten dies.
In diesem Wissen wurde ein Offener Brief veröffentlicht, welcher als Erstunterzeichner honorige Persönlichkeiten des gesamten gesellschaftlichen Lebens aus Ost und West sowie dem Ausland in diesem Anliegen vereinte. Die Liste ist lang und hier einzusehen:
https://ehrenbuerger-dixie-dörner.de/erstunterzeichner
Bisher haben weit über 12.000 Bürger dieses Anliegen unterstützt!
Am 10.03.2022 teilte der Oberbürgermeister Dirk Hilbert nun mit, eine Ehrenbürgerschaft wäre aus bekanntem Grund nicht möglich und man wäre mit der Familie und Dynamo im Gespräch, ob eine alternative Ehrung möglich und gewünscht ist. Man hätte aus Pietätsgründen etwas Zeit vergehen lassen. Seine Geburtsstadt Görlitz übrigens hatte da keine solch vorgeschobenen, fadenscheinigen Bedenken und brachte die Benennung einer Straße kurz nach seinem Tode auf den Weg.
Kein Wort verlor der wahlkämpfende Hr. Hilbert über die verstrichene Zeit und Gelegenheit, Dixie bereits zu Lebzeiten zu ehren. Auch ein konkretes Vorhaben wollte er nicht nennen und verwies auf den Stadtrat sowie Gespräche mit den Angehörigen von Dixie Dörner.
Die Trauer um Dixie wird in Dresden leider noch von diesem Trauerspiel an Unentschlossenheit oder Unwillen überschattet, dem großen Sohn der Stadt – wenn schon nicht zu Lebzeiten – dann zeitnah nach seinem Tod, die Ehrung welche er zweifellos verdient, abseits der vergänglichen und wohl auch nicht aufrichtig gemeinten Worte zukommen zu lassen.
Denn wenn der politische Wille da ist, werden bspw. Straßen und Plätze sehr schnell umbenannt.
In Dresden also nichts Neues.