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Alles auf Null

  • Beitrags-Kategorie:Gedenken / Meinungen
  • Lesedauer:5 min Lesezeit

Heute, am 1. August, dem 74. Jahrestag des ersten Spiels der SG Deutsche Volkspolizei (unserem Vereinsvorläufer), hat uns die traurige Nachricht erreicht, daß Daniel Jules Wansi verstorben ist. Der wohl erfolgloseste Stürmer, aber kultige Rastaman spielte in der Saison 2004/2005 in 28 Spielen für Dynamo und avancierte durch seine lässige und unbeschwerte Art sofort zum Publikumsliebling. Er starb heute, mit nur 42 Jahren in der Kameruner Hauptstadt Juande. Möge er in Frieden ruhen, seine Einlagen und sein unnachahmliches Wesen auf und neben dem Rasen werden uns weiter in guter Erinnerung bleiben.

Alles bereit für den Start oder doch einfach noch viel Luft nach oben?

Im Theater- und Opernbetrieb gilt scherzhaft das abergläubische Motto, dass eine misslungene Generalprobe eine gute Aufführung bedingt. Dies wollen wir Dynamofans für die anstehende Saison auch hoffen. Nachdem alle drei ernsthaften Testspiele verloren wurden, bleibt uns für den Moment nur der Humor und unbändiger Optimismus.

Das Team der neuen sportlichen Leitung gab zur Saisoneröffnung den Anwesenden und der Presse mit, daß man zwar nicht mit den Testspielergebnissen zufrieden sei. Aber die Leistungskurve der Mannschaft deutlich nach oben zeige. Kein anderes Statement erwartet man letztendlich auch von den Verantwortlichen. Dennoch sieht man laut Sport-Geschäftsführer Brendel noch überall personellen Handlungsbedarf, von den Torhütern mal abgesehen. Das sind sich auch alle Laien mit dem Sportchef durchaus einig, denn zu diesem Eindruck kamen aufgrund der neudeutsch Performance alle Spielbeobachter.  Nachdem zuletzt mit Heise und Daferner zwei alte Bekannte mit eher gemischter Leistungsbilanz und zwiespältigen Erinnerungen wieder zum Team stiessen, sind wir gespannt ob es sich bei den von Hr. Brendel avisierten 2 – 3 Verstärkungen um notwendige, sogenannte „Unterschiedsspieler“ handeln wird. Denn die Kaderbreite scheint schon zu stimmen.

Zum Thema „alte Bekannte“ ist noch zu erwähnen, daß der alte auch neue Mannschaftskapitän sein wird. Nach seinem schwierigen letzten Jahr ist Stefan Kutschke die Ehre wieder zu gönnenn. Wenngleich er sich auf seiner ersten von zwei „Abschiedsrunden“ wahrscheinlich mit weniger Spielzeit zufriedengeben muß. Sein Vertreter Niklas Hauptmann scheint dagegen gesetzt, wenn er fit ist. Die Wahl kann insofern auch eine weise Entscheidung sein, da bekanntlich der DFB festgelegt hat, die „nur der Kapitän-meckert-beim-Schirie“-Regel der Europameisterschaft auch in Deutschland ab sofort anzuwenden. Und wir kennen ja die „30“.

Das A-Wort wurde am 28.07. übrigens tunlichst vermieden, wenngleich es für alle Verantwortlichen und Fans als unsichtbarer gelb-schwarzer Elefant im Raum stand und steht. Man sollte sich nichts vormachen, auch wenn der Song von Dolly D schon etwas in die Jahre gekommen ist: „Wir halten dir die Treue, egal was auch geschieht, gemeinsam sind wir stets unschlagbar nur der Aufstieg unser Ziel.“ Auf die Treue kann man bauen, was allein schon das Interesse an der Saisoneröffnung zeigte. Und auch ohne daß sich die Vereinsführung offen dazu bekennt, kann und muß der Aufstieg auch mit einem fast neuen Gesamtteam der und rund um die erste Mannschaft einfach das Ziel sein. Nur ein bisschen mitspielen ist in dieser Liga für Dynamo Dresden keine ernsthafte Option. Ergo: Sportlich und kommunikativ ist noch viel Luft nach oben!

Abschließend noch einige Sätze zur Saisoneröffnung. Wir haben ja schon einen recht positiv gestimmten Bericht veröffentlicht. Und im Vergleich zum Vorjahr hatte sich auch wirklich einiges verbessert. Dennoch hat die Geschäftsführung die Anziehungskraft dieses Events immer noch unterschätzt. Geschätzte 8.000 Besucher sind für dynamische Verhältnisse an einem Sonntagnachmittag bei top Wetter nicht ungewöhnlich. Trotz Besucherrekord! Vielleicht sollte man zukünftig mit etwas mehr Reserven an Kapazität für die Angebote planen. Was folgte waren riesige Schlangen an allen Ständen, insbesondere zur Autogrammstunde. Die ersten stellten sich bereits 12:30 Uhr an und warteten bis zu 2,5 Stunden für eine Autogrammkarte in einer 150m langen Schlange. Die angekündigte Buchlesung im Block J war nur mit Spürhund zu finden, Hunde waren aber nicht zugelassen.

Auch der Mannschaftsbus war ständig überfüllt, etwas Regulierung hätte da vielleicht geholfen. Der Standort der Bühne war wie bereits im letzten Jahr nicht optimal gewählt. Sie war schlecht einsehbar für viele Besucher. Als durchaus innovativ konnte der sogenannte „Gremientisch“ durchgehen, an dem die Fans mit den gewählten Vereinsvertretern ins Gespräch kommen sollten.

Sollten – denn leider waren diese Tische nicht gekennzeichnet, so daß bei den Besuchern der Eindruck entstand, die Damen und Herren waren nur zum Spaß dort und genossen die Sonne im Liegestuhl.

Positiv hervorzuheben war in diesem Jahr allerdings das Catering, um abschließend noch eine positive Duft- bzw. Essensmarke im Vergleich zum letzten Jahr zu setzen. Summasumarum: Es bleibt dennoch viel viel Luft nach oben in allen Bereichen

Nichtsdestotrotz: Die Vorfreude auf die Duelle mit dem Schacht, Rostock, Cottbus, Essen und Mannheim ist überall wieder groß, der Frust des letzten Jahres fast vergessen. Den Eindruck nahm jeder am Sonntag mit.

Zitat Dolly D: “ Von Sieg zu Sieg wird unsere Reise geh’n und wir sind mit dabei. Ob zu Hause oder auswärts ist uns doch einerlei.“