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Herbstliches…

Ja, ja der Herbst, bei wohl den Meisten die unbeliebteste Jahreszeit. Meteorologisch beginnt er am 1., kalendarisch am 22. September. Und im Herbst fällt Vieles. Er ist sozusagen die „fallende“ Jahreszeit. Angefangen vom Obst, den Blättern von den Bäumen über Stürmer im Strafraum, viel Regen vom Himmel und in Dresden die wohl wichtigste Brücke. Vor 35 Jahren war es die Mauer, dieses Jahr der Glaube von ostdeutschen Wählern und bald wahrscheinlich die Zuschüsse für den Stadionbetrieb in Dresden. Unsere klamme Landeshauptstadt wird künftig erfahren, was es bedeutet, ein Stadion selbst zu betreiben, denn das (mit mehr Kosten als unsere vor 15 Jahren eingeweihte neue Spielstätte) gerade eingeweihte neue Heinz-Steyer-Stadion wird die Stadt selbst betreiben. Viel Lehrgeld für die Stadt und Verteilungskämpfe um die begrenzten Mittel für Dresdens Sportstätten dürfte angesichts der fatalen Haushaltssituation vorprogrammiert sein. Wir werden in den kommenden Wochen dazu in mehreren Etappen die Historie etwas beleuchten, der vereinsseitigen Sicht einige Anekdoten hinzufügen und Fakten geraderücken und auch das Steyer Stadion mit seiner Tradition und möglichen Zukunft etwas beleuchten.

In der laufenden Saison sind fast ein Viertel der Spiele ausgetragen und wir grüßen, wie letztes Jahr schon, vom Platz an der Sonne. Nach 8 Spieltagen stehen 17 Punkte auf der Habenseite. Im vorletzten Jahr waren es 2 Punkte weniger, im letzten Jahr ein Punkt mehr. In beiden Jahren fehlte uns am Saisonende ein Punkt zum Relegationsplatz.Wir können nur hoffen, daß die Floskel „aller guten Dinge sind Drei“ kein Omen ist. Aber wer will schon trübe Stimmung verbreiten, diese Mannschaft macht weitestgehend Spaß und erscheint frisch. Stürmer machen das, was Stürmer tun sollten, sie schießen Tore. Allerdings hat sich bereits, trotz einiger sensationeller und punkterettender Glanztaten eine, nennen wir es vorsichtig Instabilität, zwischen den Pfosten herauskristallisiert. Wir hoffen, das Trainerteam bekommt dies alsbald in den Griff. Die Torwartposition war bei Dynamo über Jahrzehnte nie eine wirkliche Baustelle.

Und der Herbst ist auch der Zeitpunkt, wo unser Verein seine jährliche Mitgliederversammlung abhalten wird. Eines dürfte sicher sein, es wird wieder ein sehr langer Tag werden, auch wenn dieses Jahr keine Wahlen anstehen..Dafür wird das Ergebnis der Satzungskommission in vielen Anträgen präsentiert und darüber Entscheidungen gefällt werden. Viele Dinge kommen auf den Prüfstand und wir werden sehen, was davon mehrheitsfähig sein wird.
Weitere heiße und Reizthemen werden sicherlich der ursprünglich geplante Rückkauf des Fanshops sowie der weitere Umgang mit dem aktuellen Präsidenten sein. Dieser ist nach wie vor nicht bereit, für seine Verfehlungen die auferlegte überschaubare Strafe des Ehrenrates zu bezahlen und legt es auf einen Machtkampf und eine juristische Auseinandersetzung an. Derweil ruhen seine Mitgliederrechte und seine beiden Stellvertreter erledigen die präsidiale Arbeit gemeinsam. Was eigentlich vor der „Verurteilung“ von Holger Scholze auch schon Praxis war. Diese Problematik sollte schnellstens geklärt werden, Dynamo hat wegen dieses Gebarens bereits einen Imageschaden erlitten. Ein integrer Präsident für alle steht daher ganz oben auf dem Wunschzettel für Weihnachten.