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Ein würdiger Nationalspieler?

  • Beitrags-Kategorie:Meinungen
  • Lesedauer:3 min Lesezeit

Bereits Anfang der vergangenen Woche schrieb einer unserer eifrigsten Mitstreiter einen Brief an den Deutschen Fußballbund, um das Verhalten und die fragwürdige Vorbildwirkung des deutschen Nationalspielers Antonio Rüdigers zu thematisieren. Die Tinte noch nicht einmal trocken, der Brief möglicherweise noch nicht in Frankfurt zugestellt, sorgt Rüdiger bereits für den nächsten Eklat. Grund genug für uns, das Schreiben hier zu veröffentlichen. Möglicherweise für den ein oder anderen ein Anreiz, dem DFB gegenüber seine Meinung auch direkt zu äußern:

Deutscher Fußball-Bund e.V. (DFB)
Kennedyallee 274
60528 Frankfurt am Main

Sehr geehrte Damen und Herren des Deutschen Fußball-Bundes,
Ich hoffe, Sie hatten auch ein erholsames Osterfest und können gestärkt die kommenden Aufgaben im Fußball angehen. Seit meiner Kindheit verfolge ich die Spiele der Deutschen Nationalmannschaft mit großer Leidenschaft. Mein erstes Live-Spiel erlebte ich im April 1985 in Prag unter abenteuerlichen Umständen zu Zeiten des Kommunismus. Seither habe ich die Mannschaft unzählige Male im In- und Ausland unterstützt. Daher liegt mir die Nationalmannschaft besonders am Herzen. 
Ich bin Mitglied der Sportgemeinschaft Dynamo Dresden sowie der zugehörigen Fangemeinschaft. Unsere Gemeinschaft setzt sich unter anderem dafür ein, den Fußball als verbindendes friedliches und antidiskriminierendes Element in unserer Gesellschaft zu fördern. Ich sehe, dass der DFB ähnliche Ziele verfolgt, stelle jedoch fest, dass es in seinem Verantwortungsbereich teilweise an der konsequenten Umsetzung dieser Werte mangelt. Im Besonderen möchte ich auf das Verhalten des Nationalspielers Antonio Rüdiger hinweisen. Aus meiner Sicht steht sein wiederholt als gewaltaffin  und religiös-provozierend wahrgenommenes Auftreten im Widerspruch zur Vorbildfunktion eines Nationalspielers. Gerade in Zeiten, in denen Gewalt und Diskriminierung in unserer Gesellschaft zunehmen, ist die Vorbildfunktion von unserer Nationalmannschaft, insbesondere für Jugendliche von großer Bedeutung. Ich bin verwundert, dass der DFB auf die teilweise seit längerer Zeit bekannten, als gewaltverherrlichend oder unangemessen wahrgenommenen Gesten des Spielers bisher nicht nachhaltig und verantwortungsvoll reagiert hat. 
Ich fordere Sie daher auf, die selbstgesteckten Werte des DFB konsequent in den Vordergrund zu stellen und angemessen auf dieses Verhalten zu reagieren. Eine öffentliche Stellungnahme und ein klares Signal seitens des DFB halte ich für notwendig, um die Integrität und Vorbildfunktion der Nationalmannschaft zu wahren. 
In der Hoffnung auf eine konstruktive Rückmeldung oder Rückfragen Ihrerseits verbleibe ich 
Mit sportlichen Grüßen René Wagner, 22.04.2025