Mit dem Auslaufen der restriktiven bundesweit gültigen Maßnahmen gegen Covid-19 am 19. März hatten sich Viele schon auf den deutschen „freedom day“ gefreut. Dieser hätte bedeutet, daß wieder jeder, ungeachtet irgendeines G-Status´, Kapazitätsbeschränkungen, Test- und Maskenpflichten und Abstandsgängelei zum kommenden Heimspiel gegen Schalke, ein unbeschwertes Fußballgefühl erleben könnte. Wenn uns aber die Erfahrungen der letzten 2 Jahre eines gelehrt haben, dann dies, daß es naiv ist zu glauben, daß sich Regierungen, egal ob in Land oder Bund, freiwillig von den Werkzeugen der Gängelei und Restriktionen trennen würden. Jetzt schlägt wieder die Stunde der Ministerpräsidenten, welche zum erneuten bundesweiten Wettstreit um die unsinnigsten Maßnahmen angetreten sind.
Und so bleibt es, trotz mittlerweile wieder möglicher voller Stadionauslastung am 1. April bei Eingangskontrollen auf Test-, Impf- oder Genesenenstatus und dem Zwang, sich weiterhin den sprichwörtlich atemberaubenden FFP 2 Kaffefilter ins Gesicht zu binden. Es gibt leider viel zu viele Leute, die sich dies als „neue Normalität“ auch mit der moralischen Komponente der Hilfe für den Verein und dem vermeintlichen Schutz Anderer schön reden. Dieser Unsinn soll damit gesetzlich legitimiert werden, auch wenn längst sämtliche Statistiken und Realitäten gegen die Sinnhaftigkeit solcher Maßnahmen sprechen und dies in den Ländern rings um Deutschland auch erkannt worden ist.
Bedenklich sind die Bestrebungen, diesen Zustand auch noch über den 2. April hinaus verlängern zu wollen, der sächsische Ministerpräsident versuchte dies als Alleingang am Anfang der Woche, wurde aber offensichtlich in einem Anflug von Realitätssinn innerhalb seiner Fraktion vorerst ausgebremst. Inwiefern dies wieder nur leere Worthülsen darstellen, wird sich in der kommenden Woche entscheiden. Erst dann werden wir wissen, ob unbeschwerter Fußballgenuß FÜR ALLE wenigstens ab Ostersamstag wieder ohne Unterbrechung möglich sein wird.
Was uns Anfang April erwarten wird, ob die Regierung Kretschmer uns ein hämisches „April, April“ entgegenruft oder ob weitestgehend Normalität (und zwar die nach althergebrachtem Verständnis) für Sport, Kunst, Kultur und in unserem Alltag zurückkehrt, das steht noch in den Sternen. Insofern harren wir weiter mit unterdrücktem Groll den politischen Entscheidungen und verweisen auf die „philosophische“ Filmfigur Rocky Balboa: Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist …