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Nicht lernfähig?

  • Beitrags-Kategorie:Meinungen / Vereinsleben
  • Lesedauer:5 Minuten zum Lesen

Neue Hetzkampagne gegen Stefan Kutschke: Ein Fall von Denunzierung und Kontaktschuld

In einer Zeit, in der soziale Medien und Aktivistengruppen wie das Antifa Recherche Team Dresden (ART) schnell zu Richter und Henker werden, wird der Dynamo-Dresden-Kapitän Stefan Kutschke erneut ins Visier genommen. Eine Medienkampagne, die auf bloßen Anschuldigungen und guilt by association basiert, verurteilt den Profifußballer ohne jegliche Beweise für strafbare Handlungen. Diese Art der Denunzierung ist nicht nur moralisch fragwürdig, sondern verstößt gegen grundlegende rechtsstaatliche Prinzipien. Es ist an der Zeit, solche Kampagnen scharf zu verurteilen und die Betroffenen vor unberechtigter Hetze zu schützen.

Der Vorfall: Ein Selfie wird zur Waffe

Am 16. Oktober 2025 veröffentlichte das ART einen Artikel mit dem Titel „Nach Distanzierung: Dynamo-Spieler bei Event mit Neonazi-Kämpfern“. Darin wird ein Foto präsentiert, das Stefan Kutschke gemeinsam mit seinen Teamkollegen Tony Menzel und Jonas Oehmichen zeigt, aufgenommen am 27. September 2025 bei der Kampfsportveranstaltung „German Cage Night“ in Greiz, Thüringen. Die drei Spieler posieren mit Kevin Enz, einem Kämpfer, der angeblich Verbindungen zur Neonazi-Szene hat.
Was fehlt in dieser Enthüllung? Jeglicher Beweis für eine aktive Beteiligung Kutschkes an extremistischen Aktivitäten. Es handelt sich um ein Fanfoto auf einer öffentlichen Veranstaltung – ein Moment, der in der Hitze des Sports und der Entspannung danach entstanden ist. Ein Bild, das es in dieser Form millionenfach mit Fans und Promis gibt, egal, ob Sportler, Musiker oder Filmstar. Dennoch wird daraus eine Kampagne geschmiedet, die Kutschkes Ruf schädigt und seinen Verein Dynamo Dresden in die Defensive zwingt. Der Klub prüft nun Sanktionen gegen die Spieler, was zeigt, wie effektiv solche Denunzierungen wirken können.

Kutschkes Hintergrund: Distanzierung und unternehmerische Aktivitäten

Bereits im Mai 2024 gründete Kutschke gemeinsam mit zwei weiteren Gesellschaftern die Dynamo Sports GmbH, die später in Home of Sports GmbH umbenannt wurde, und beteiligte sich zu diesem Zeitpunkt mit 40 Prozent der Anteile. Diese Firma betreibt ein Fitnessstudio in Dresden. Als Vorwürfe aufkamen, dass Mitarbeiter des Studios Kontakte zur rechten Szene haben könnten, distanzierte sich Kutschke klar und leitete die Trennung von seinen Anteilen ein, welche zum Ende des Geschäftsjahres vollzogen sein soll. Heute ist er lediglich noch Gast in der Einrichtung – eine klare Geste der Abgrenzung.
Trotz dieser Schritte wird der aktuelle Vorfall als Beweis für anhaltende „Kontakte“ herangezogen. Hier zeigt sich das Muster: Frühere Distanzierungen werden ignoriert, um ein Narrativ von Schuld zu konstruieren. Kutschke als prominenter Profisportler wird so zu einem Ziel von Hass und Hetze, ohne daß eine strafbare Handlung vorliegt.

Die Problematik der Kontaktschuld: Rechtswidrig und unfair

Kontaktschuld – die Idee, daß bloßer Kontakt zu verdächtigen Personen ausreicht, um jemanden zu verurteilen – ist in Deutschland kein Straftatbestand und war es nie. Wie zahlreiche rechtliche Analysen betonen, verstößt diese Praxis gegen das Prinzip der Unschuldsvermutung und die Freiheit der Meinungsäußerung. In der Bundesrepublik wird niemand allein wegen seiner Bekanntschaften oder zufälliger Begegnungen bestraft. Dennoch wird sie in Medien und Aktivistenkreisen als Waffe eingesetzt, um unliebsame Personen zu diskreditieren.
Experten wie der Mediendienst Integration warnen vor den Gefahren: Kontaktschuld folgt der Logik einer „Ansteckung“, bei der soziale Nähe automatisch zu ideologischer Schuld führt. Das ist nicht nur irrational, sondern fördert eine Kultur der Angst und Selbstzensur. In Kutschkes Fall gibt es keinerlei Hinweise auf extremistische Ansichten oder Taten – nur ein Foto, das aus dem Kontext gerissen wird.

Antifa unter Beobachtung: Die Denunzianten im Fokus

Besonders pikant ist, wer hinter dieser Kampagne steht: Das Antifa Recherche Team Dresden, eine Gruppe, die selbst vom Verfassungsschutz als linksextremistisch eingestuft wird.
Laut dem Sächsischen Verfassungsschutzbericht und anderen Quellen aus den Jahren 2021 bis 2023 beobachtet der Verfassungsschutz bundesweit Dutzende Antifa-Gruppierungen, darunter solche wie ART, wegen ihrer extremistischen Bestrebungen. Diese Organisationen versuchen systematisch, durch Denunzierung, Doxing, Gewaltermutigung und mittels Hass und Hetze Angst unter Bürgern zu verbreiten, welche ihre Meinungen in unserem freiheitlichen Staat offen äußern.
Statt journalistischer Recherche betreibt ART eine Form der digitalen Hexenjagd. Ihre Methoden – das Ausspähen und Bloßstellen privater Momente – erinnern an dunkle Kapitel der Geschichte und dienen nicht dem Schutz der Demokratie, sondern der Polarisierung. Während der Verfassungsschutz rechtsextreme Gruppen beobachtet, sollte er auch die Aktivitäten solcher linksextremistischer Netzwerke nicht unterschätzen. Es ist absurd, daß eine unter Beobachtung stehende Gruppe wie ART moralische Urteile über andere fällt.

Ein Appell an Vernunft und Rechtsstaat

Die Medienkampagne gegen Stefan Kutschke ist ein Paradebeispiel für die Schädlichkeit solcher Denunzierungen. Sie schadet nicht nur dem Betroffenen, sondern untergräbt das Vertrauen in faire Berichterstattung und den Rechtsstaat. Dynamo Dresden und die Fans sollten sich nicht von solchen Kampagnen einschüchtern lassen. Stattdessen braucht es eine klare Verurteilung: Keine Schuld ohne Beweis, keine Strafe durch bloße Kontakte.
Kutschke verdient Unterstützung, nicht Hetze. Lassen wir uns nicht von Extremisten – egal ob links oder rechts – diktieren, wen wir verurteilen. Nur so bleibt unsere Gesellschaft frei und gerecht.

Und die Rolle des Vereins

Es ist beschämend, daß unser Verein dazu wiederholt eine schlechte Figur abgibt. Mehr noch, statt sich wie jeder verantwortungsvolle Arbeitgeber vor die beschuldigten Spieler zu stellen, wird der Presse souffliert, daß man Sanktionen prüfe. Dies suggeriert einerseits, daß angenommen wird, daß irgendeine Art von Schuld bestehen würde, andererseits wird ein Signal ausgesendet, daß man sich aus Angst vor einer möglichen medialen Schlammschlacht besser gleich in einer Art vorauseilender Unterwürfigkeit in die Defensive begibt. Unprofessionell und illoyal sind dafür noch die mildesten Umschreibungen. Wo bleibt in der Kommunikationsabteilung das bei den Profisportlern immer erwartete kämpferische Selbstbewußtsein und vor allem die bei den FARE Kampagnen propagierten Eigenschaften wie Respekt, Toleranz und Antidiskriminierung? Es darf daher laut die Frage gestellt werden, wie professionell, vereinsloyal und ohne ideologische Agenda die mittlerweile neun Mitarbeiter der Kommunikationsabteilung agieren. Vielleicht wird es auch Zeit, mit Blick auch auf andere Vorkommnisse, Fancharta und Leitbild unseres Vereins, Jahre nach deren Zustandekommen, auf Aktualität und Messbarkeit hin zu überprüfen.