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Die Dritte gab sich die Ehre

Zeitreise

Vereinsjubiläum des SV Dresden Neustadt. Der Verein an der Bobe-/Geibelstraße an der Stadtgrenze zu Radebeul wird 75 Jahre. Als BSG Motor Dresden-Neustadt und Zusammenschluß von vier umliegenden Vereinen gegründet und mit dem VEB Otto Buchwitz Starkstromanlagenbau als Trägerbetrieb im Rücken, spielte der Verein teilweise bis in die Bezirksliga. Die für uns Dynamofans prominenteste Person, welche dort das erste mal gegen den Ball trat, war wohl Rainer Sachse, welcher kürzlich ebenfalls 75 wurde.

Und zum Vereinsjubiläum hatten sich die Verantwortlichen des kleinen aber feinen Vereins etwas ganz besonderes ausgedacht. Ein Freundschaftsspiel der 1. Männer (Stadtliga Dresden) gegen die legendäre DRITTE von Dynamo. Welche aus vereinspolitischen Gründen damals abgemeldet wurde und seit gut 13 Jahren keinen Spielbetrieb mehr bestreitet. Gelegentlich trifft man sich aber nochmal z.B. für solche besonderen Anlässe. Mannschaftsleiter, Übungsleiter und El Kapitano riefen und die mittlerweile allesamt gestandenen Männer und die ehemaligen Dauergäste kamen – zu denen natürlich auch ein Großteil unserer IGSGD Mitstreiter zählen.

Für Viele war es ein Wiedersehen nach längerer Zeit, sozusagen im Format „Klassentreffen“, mit Fleddern alter Geschichten, wer sich wie entwickelt hat und dem Sinnieren über das Älterwerden und Jungbleiben, über Gott und Gottlosigkeiten und natürlich den Zustand unseres Vereins. Und was Loyalität und Kameradschaft im Verein für eine Rolle spielen.

Die Organisatoren hatten sich viel Mühe mit der Gestaltung ihres Vereinsfestes gegeben. Festzelt, Musik, Kinderbespaßung sowie Gastronomie zu Friedenspreisen, dazu angenehmes sommerliches Wetter boten einen angenehmen und würdigen Rahmen. Lediglich die Autofahrer hatten bei diesem Zulauf bei der Parkplatzsuche ihre Probleme, einige mußten sich offenbar in Radebeul eine Abstellmöglichkeit suchen.

Der sportliche Teil ist schnell abgearbeitet. Die Männer der Dritten können es noch. Solide Ballbehandlung und das Auge für den Nebenmann verlernt man eben nicht so schnell. Der SV Dresden-Neustadt ging mit 1:0 in Führung, welche von der Dritten bis zur Halbzeitpause auf 1:3 gedreht wurde. In der zweiten Hälfte wurde ein Gang rausgenommen, ohne jedoch das jederzeit faire Kämpferische ganz zu vernachlässigen. Die Dritte erhöhte noch auf 1:4. In den letzten Minuten legten die Neustädter aber nochmal zu und kamen durch zwei sehenswerte Treffer zum 3:4 Anschluß. Zu einem Remis reichte es jedoch nicht mehr. Für die Konstellation Stadtligist gegen ehemaligen Landesligisten war es streckenweise ein doch recht munteres und ansehnliches Spiel. Aber wer fragt schon danach, der Kult spielt sich ohnehin meist zwischen Coachingzone und den Rängen ab, wenn die gewohnt bissig-launigen Anweisungen des Übungsleiters entsprechend vom Fachpublikum kommentiert werden. Ein sehr netter Abend mit und bei Freunden mit einem herzlichen Dank an die Organisatoren und alle, die vor Ort waren.