Die neue Drittliga-Saison ist eröffnet und unsere Mannschaft ist ganz erfolgreich aus dem Startloch gekommen. Vier Spiele, neun Punkte und Schwarz-Gelb-Dynamo grüßt von der Tabellenspitze. Gut so, denn nichts weniger als der Aufstieg wird erwartet und ist als offizielles Saisonziel ausgerufen worden.
Mit dem Abgang von Torschützenkönig Ahmed Arslan, sowie Leistungsträgern wie Knipping und Conteh erfolgte ein gehöriger Schlag ins Kontor, den es zu kompensieren galt. In der Momentaufnahme scheint es so, als hätten Markus Anfang und Ralf Becker ganz unspektakulär sinnvolle Verstärkungen gefunden. Immerhin sitzt Markus Anfang trotz des in letzter Minute versemmelten Aufstiegs nach einem Jahr immernoch auf der Trainerbank, was rückblickend auf die letzten Jahre bei uns schon eine Aura der Kontinuität versprüht. Beide agieren sinnbildlich auf Bewährung durch das vom Aufsichtsrat gewährte Vertrauen und haben somit ihr Schicksal miteinander verflochten. Gut so und die Fangemeinde drückt ganz fest die Daumen, daß wir spätestens am 18. Mai des kommenden Jahres im gemeinsamen Freudentaumel, anders als im Jahr 2021, diesmal IM Stadion und GEMEINSAM den Aufstieg feiern können.
Neues gibt es auch an der Geschäftsführerfront. Seit 1. August bereichert uns David Fischer auf der neu geschaffenen Geschäftsführerstelle Kommunikation und ab 1. Oktober komplettiert und verstärkt dann Stephan Zimmermann als Nachfolger für den zuletzt lustlos agierenden Jürgen Wehlend den Vereinsvorstand. Ein Pirnaer und ein Dresdner, im Westen bei den (ehemaligen) Ligakonkurrenten Saarbrücken und Wehen-Wiesbaden recht erfolgreich nun auf Heimatkurs. Gut so, denn Erfahrung und Identifikation mit dem Heimatverein sind unschätzbare Eigenschaften für Erfolg und ein herzliches Miteinander. Dafür gibt es ein herzliches „Willkommen zuhause“. Beide seien jedoch ganz herzlich und kameradschaftlich daran erinnert, daß in Sachsen die Prioritäten und Lebensarten andere sind als im Saarland oder Hessen. Und daß unser Dynamo mehr Berufung als Beruf ist. Insofern kann man durchaus hoffen, daß wir alle Fischermanns Friend sind. Jedoch die offenen Arme und gedrückten Daumen erwarten keine Enttäuschungen.
Apropos… der Start des neuen Ticketsystems, welches seit dieser Saison Etix ersetzt, ging mächtig in die Hose. Auch wenn großmütigerweise David Fischer die Verantwortung dafür zu übernehmen versuchte – nein es war nicht Deine Verantwortung. Hier haben andere einiges nicht zu Ende gedacht. Was automatisch die Frage aufwirft, ob es irgendeinen Angestellten im Verein gibt, dem neuen Dienstleister und den Programmierern, dafür relevante Mitgliederbeschlüsse (Ticketanzahl) und gängige und bewährte Mechanismen (Sammelbestellungen der Mitglieder) praxisnah zu vermitteln, daß diese dort mit hätten einfließen können. Gar nicht gut, wie das gelaufen ist, hier wird noch ein Nacharbeiten erwartet.
Ein kurzer Blick auf den Herbst und die MV am 18. November: Präsidium, Ehrenrat und Jugendrat werden neu gewählt, glaubt man den ersten Gerüchten, könnten wir nach fünf Jahren mal wieder einen neuen Präsidenten bekommen. In einer möglichen Mischung aus Amtsmüdigkeit, nachlassendem Rückhalt und privater Neuorientierung scheint es, als ob Holger Scholze nicht nochmal antreten würde. Das Kandidatenfeld werden wir nach dem 11. September kennen, wenn die Bewerbungsfrist für die Gremienkandidaturen abgelaufen ist. Da im Bereich der Satzung seit Monaten eine Arbeitsgruppe sich mit einer grundlegenden Neuordnung beschäftigt, sollte es zu dieser Jahreshauptversammlung keine der üblichen Antragsorgien zu Änderungen der Satzung geben. Gut so, denn so kann sich die MV dann auf die Schwerpunkte Fanshop-Rückkauf und eine grundsätzliche Debatte zur umstrittenen Verlobung mit den Fortuna Frauen konzentrieren. Dank der vom Zeit(un)geist getrieben DFL Entscheidung, Profifußball zwangsweise mit Frauenfußball zu verknüpfen, wird dann über Hochzeit oder lockere Beziehung debattiert. Eines steht jedoch jetzt schon fest: Das wird keine Hochzeit aus Liebe.
Und zuletzt in eigener Sache: Unsere Interessengemeinschaft Dynamo ist seit dieser Saison mit einer, wie wir finden, wunderschönen handgemalten Oldschool-Zaunfahne am Start. Dafür danke an unsere Künstler und UD für Tips und Konsequenz bei der Prioritätensetzung bezüglich des Fahnenkodex im Stadion. Das „ALLE“ steht sinnbildlich für das Wesen einer Gemeinschaft, die wir ja in der SGD wohl sein wollen und soll gleichzeitig mahnen, wie schnell Gemeinschaft brüchig, fremdbestimmt und gespalten werden kann. Die letzten 3 Jahre haben es bewiesen, wie schnell man in gute und böse, würdige und unwürdige Fans kategorisiert wird. Halten wir ALLE zusammen, dann gehen wir den Weg unserer Sportgemeinschaft auch gemeinsam weiter, denn niemand ist größer als unser Verein.
In diesem Sinne gilt auch für die Saison 2023/2024 – ALLE für DYNAMO!