Herbstliches Blätterrascheln

Das erste Viertel der Saison ist gespielt und Dynamo ist zu Beginn des letzten Quartals des Jahres immer noch Tabellenführer. Nach den schmerzhaften Abgängen der Saison war das so nicht unbedingt zu erwarten. Auch wenn es weiterhin Momente zum Haare raufen gibt. Gerade bei der Chancenverwertung sieht man, wie ein Ahmed Arslan schmerzlich fehlt. Sportlich scheinen wir dennoch auf der richtigen Spur zu fahren. Offenbar auch, weil Trainer Markus Anfang bei den Kabinenansprachen kein Blatt vor den Mund nimmt.

Stephan Zimmermann hat am 1.10. seinen Dienst als kaufmännischer Geschäftsführer angetreten. Wir hatten auf dieser Position schon Herren, welche ein sehr schweres Erbe angetreten haben. Egal, was man von seinen beiden Vorgängern persönlich gehalten hat, der neue erste Kaufmann des Vereins erbt auf der Enderstraße recht solide Finanzen, allerdings in einer sehr schwierigen Zeit. Seine Aufgabe sollte darin bestehen, die Finanzsituation weiter zu stabilisieren, wie z.B. mit der Forcierung des Fanshop-Rückkaufs Einnahmepotentiale zu erhöhen und Strukturen in der Geschäftsstelle effizient zu nutzen sowie diese zu optimieren. Auch die nicht immer einfache Arbeit mit der Stadtverwaltung sollte geradliniger angegangen werden, so daß bei den Haushaltsplanungen kein Blatt Papier zwischen Dynamo und die Stadt passt. Dann bleiben uns öffentliche Diskussionen wie das polemische Ausspielen des vertraglich zugesicherten Stadionzuschusses gegen den Dresdner Breitensport oder Hilfen für populäre (Sport)veranstaltungen künftig vielleicht erspart. Beim letzten Clinch hatten dies aber die Untergebenen des Oberbürgermeisters versemmelt, sodaß der kommunalpolitische Schlagabtausch schamlos auf dem Rücken von Dynamo und den Dresdner Sportlern ausgetragen werden konnte. Die Lokalpresse hat wieder kräftig zur Imageschädigung und Entfachung einer Neiddebatte beigetragen (Dresden pumpt für Events gespartes Geld zu Dynamo)

Und wo wir gerade bei Wurstblättern sind: Der SZ Sportredakteur, zumindest nennt er sich so, Daniel Klein, versuchte kürzlich Dynamo einen Skandal anzudichten, weil eines der bekanntesten und engagiertesten Dynamomitglieder zum Traditionsbeauftragten des Vereins berufen wurde. Niemand Geringeres als Jens Genschmar, Gründer und Inhaber des Dynamo Museums, Besitzer und Betreiber des Lugturm-Areals, Ex-Aufsichtsrat, Mitbegründer des Fanprojektes, Initiator der Brustsponsoraktion 2003 und langjähriger engagierter Stadtrat in Dresden ist das Angriffsziel des geltungsbedürftigen Lokal“journalisten“ Klein. Nur weil Genschmar selten ein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es darum geht, Mißstände anzuprangern und konkrete Lösungsvorschläge zu unterbreiten, dabei auch keine Berührungsängste mit den unterschiedlichsten politischen Lagern hat, wurde er zur Zielscheibe einiger Leute, welche politische Anbiederung, an wen auch immer, mit richtigem Journalismus verwechseln. Dabei wirft er sinnbildlich mit Dreckbatzen, in der Hoffnung, irgend etwas möge an Dynamo haften bleiben. Glücklicherweise sind seine Berufskollegen nicht auf diesen KLEINgeistigen Zug aufgesprungen. Eine Verlinkung zu dem, hinter der Bezahlschranke der Sächsischen Zeitung hoffentlich verschmorendem, Machwerk ersparen wir unseren Lesern…

Was uns letztendlich zum noch unbeschriebenen Blatt bei Dynamo, dem neuen Geschäftsführer, verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit, bringt. David Fischer ist nun seit 70 Tagen im Amt. Natürlich ist in dieser kurzen Zeit noch nicht viel von seiner Arbeit sichtbar, geschweige denn eine eigene Handschrift erkennbar. Aber wir möchten unsere Enttäuschung darüber nicht verhehlen, daß der oben angeprangerte Artikel von Daniel Klein beim Verantwortlichen für Öffentlichkeitsarbeit keine zeitnahe Reaktion ausgelöst hat. Mindestens insofern, daß man sich vor den Angegriffenen und vor allem vor den Verein stellt und dem schmutzigen Schreiberling mit Argumenten und dynamischer Leidenschaft niederringt. So wird es in der Mitgliederversammlung wieder darauf hinauslaufen, zu entscheiden, ob die Lokalpresse endlich reif genug ist, Dynamo als – durchaus kritikwürdigen – aber immernoch Partner zu betrachten. Der DDV Verlag ist seit Jahren Medienpartner der SGD und das Minimum, welches man erwarten darf, ist Seriosität. Mit Schmierfinken wie Daniel Klein gelingt so etwas ganz sicher nicht.