Testspiele

Nein, dies wird kein redaktioneller Beitrag über den Umgang der Fans bei Testspielen, von denen in den letzten Jahren (zu) viele unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfanden. Vielmehr möchten wir die Praxis und Argumentationen beleuchten, wie aktuell mit einer großen Zahl an Fußballfans in diesem Land umgegangen wird und wie diese mancherorts komplett ausgegrenzt, andernorts mit kostspieligen und zeitraubenden Auflagen schikaniert werden, damit diese Ihre Mannschaft in den Stadien und auf den Sportplätzen unterstützen können.

Es ist jetzt 18 Monate her, daß mittels des sogenannten PCR Testes begonnen wurde, das Vorhandensein des Corona-Virus (SARS CoV 2) am Menschen nachzuweisen. Und dies in einem erheblichen Umfang ohne das Vorhandensein klinischer Symptome, wie dies in der medizinischen Diagnostik sonst üblich war. Im Jahr 2020 wurden ca. 35 Millionen Tests, bis zur 40. Kalenderwoche 2021 nochmal 41. Millionen PCR Tests durchgeführt (Quelle: Wochenberichte des Robert-Koch-Institutes). Diese ca. 76 Millionen Tests ergaben 4,3 Millionen „Fälle“ ohne statistische Erhebung, wieviele davon eine Erkrankung darstellten und wenn, ob dieses Virus der hauptursächliche Grund dafür war. Eine Zahl von ca. 94.000 Todesfällen seit Anfang des Jahres 2020, bei denen den PCR Test positiv ausfiel, wird deswegen mit dem Virus in direkte Verbindung gebracht und als Begründung seiner Gefährlichkeit herangezogen. Dabei wird ebenfalls diese Anzahl entgegen der üblichen statistischen Auswertung virologischer Infekte nach Saison hier übersaisonal aufsummiert.
Bei Kostenerstattung durch die Krankenkassen von ca. 43 Euro je Test, trug das Gemeinwesen (Steuerzahler und Krankenversicherungen) nur für diese PCR Testungen die stattlichen Kosten von ca. 3,3 Milliarden Euro. Vor einem Jahr trat die Coronavirus-Testverordnung in Kraft, welche Anspruch und Zulassung von sogenannten Schnelltests regeln sollte. Seitdem wurde ein Vielfaches der Anzahl der PCR Tests an Schnelltests vorgenommen, von denen der Steuerzahler/Krankenversicherung jeden mit 11,50 Euro bezuschußte und damit mehrere Milliarden Euro für diesen Zweck aufwendete. Seit Anfang des Jahres werden den Bürgern die „heilversprechenden“ mRNA Impfstoffe verabreicht, mittlerweile hat Deutschland eine Impfquote nahe 85 % in der besonders gefährdeten Gruppe der Über 60-Jährigen erreicht. 70% sind es bei der Altersgruppe 18-59 Jahre und mittlerweile sogar nahe 40% bei den Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren.

Wir hören noch die großspurigen Parolen von den Entscheidungsträgern aus Politik und vom beratenden Robert-Koch-Institut: Bei einer Impfquote von 60-70% haben wir Herdenimmunität und alle Maßnahmen können entfallen. Oder: Wenn wir jedem Bürger ein Impfangebot unterbreiten können, werden alle Einschränkungen aufgehoben. Und wie stellt sich angesichts obiger eingetretener Fakten die Situation jetzt im Oktober 2021 dar? Die politischen Entscheidungsträger stehen nicht ansatzweise zu ihren Worten, ignorieren die medizinischen Erkenntnisse und haben stattdessen die Verantwortung und Entscheidung, wer etwas nutzen darf, an Händler, Handelsketten, Gewerbetreibende, Gastronomen, Hoteliers, Künstler, Veranstalter, Vereine, kommunale Betriebe delegiert, welche Kunden, Fans, Mitglieder, Touristen oder Einwohner selbst klassifizieren darf, wer berechtigt ist, welche Angebote nutzen zu können. Um auch den letzten Bürger zu einer, wie es mittlerweile belegbar ist, hochriskanten Impfung zu nötigen, deren Wirkung mittlerweile ebenso belegbar sehr fragwürdig geworden ist, wurden gesetzliche Anreize wie volle Kapazitätsauslastung und Maskenfreiheit in Aussicht gestellt und gleichzeitig eine finanzielle Hürde durch Wegfall der kostenlosen Schnelltests für Ungeimpfte aufgebaut (mit der Begründung der Belastung des Steuerzahlers!) und bei Beibehalten der Vorschriften, daß nur sogenannte anerkannte Testzentren bezeugen dürfen, ob der Teststreifen sich böse oder gut verfärbt hat. Dies alles bei einer praktisch erwiesenen Fehlerquote von ca. 2 Fehlalarmen auf 3 positive Testungen.

In dieser Situation befindet sich nun auch unser Verein, die SG Dynamo Dresden. Zwar wurde die Option des sogenannten 2G (nur „Genesene“ und Geimpfte) von den Verantwortlichen unseres Vereins nicht gezogen, in Sachsen praktiziert dies im höherklassischen Fußball nur RB Leipzig, dennoch ist das Praktizieren von 3G eine Zumutung für die ungeimpften Fans. Dies kostet Zeit, um ein Impfzentrum aufzusuchen um für ca. 15 Euro für 24 Stunden gesellschaftliche Legitimation per Negativtest zu erhalten, daß man eine Berechtigung zum Stadionzutritt erwirbt. Was auch die Frage aufwirft, ob Tests, welche als Test-Kit für 1,50 Euro zu erwerben sind, nicht auch unter Aufsicht schnellgeschulter Security- oder Dynamomitarbeiter durchführbar sind.

Schwerer wiegt andererseits aber das Risiko, daß diese anlaßlosen aktionistischen Testungen mittlerweile auch dazu führen können, daß – im Fall eines positiven Testergebnisses – der Versuch, ein Heimspiel der SGD zu besuchen, in einer 10- bis 14-tägigen Quarantäne endet. Und weiterhin kann es dazu führen, daß man seine Familie oder Freunde und Arbeitskollegen mit denen man kürzlich in Kontakt war, als betroffene Kontaktpersonen dem Schicksal ausliefert, daß der Arbeitgeber diese Zeit nicht bezahlt (weil der bisherige staatliche Ausgleich weggefallen ist) oder man als Selbständiger sein Gewerbe nicht ausüben kann. Es möge jeder für sich entscheiden, ob er dieses Risiko – nein, nicht das gesundheitliche – sondern des finanziellen und Freiheitsschadens, eingehen will – wegen einem Fußballspiel.

Und im weiteren Verlauf stellt sich auch für Dynamomitglieder die Frage, wie man dies bei der alljährlichen Mitgliederversammlung im November handhaben will. Die Einladungen dazu sind kürzlich versendet worden, es gilt ebenfalls das sogenannte 3G, welches unsere Vereinsmitglieder in steuerfinanziert Geimpfte, steuerfinanziert durch einen positiven Test in der Vergangenheit sogenannte Genesene und privat finanzierte negativ Schnellgetestete selektiert. Von einer Gleichbehandlung der Mitglieder kann hierbei keine Rede sein.

Trotz aller vorgenannten Unwägbarkeiten und persönlicher Risiken sollte es das Mindeste sein, daß der Verein vor Ort kostenlos Testungen für betreffenden Mitglieder anbietet. Die Anzahl der Betroffenen sollte ohnehin überschaubar sein, sodaß bei vielleicht 100-200 Mitgliedern ca. 150-300 Euro Materialkosten für die Test-Kits und etwas mehr personeller Aufwand am Einlaß verhältnismäßig sind. Bei genau solchen Entscheidungen sollten sich Vereinsverantwortliche vor Augen führen, ob genau diese Leute künftig bereit sein werden, wieder ihr Portemonaie zu öffnen, wenn es dem Verein mal wieder dreckig geht. Die Entscheidung in genau solchen Situationen zeigt den Mitgliedern, wer als Verantwortlicher Fingerspitzengefühl und Kenntnis des Vereinslebens unter Beweis stellt und damit würdig ist, eine SportGEMEINSCHAFT zu führen.